Pleiße

Die Pleiße als größter Nebenfluss der Weißen Elster hat ihren Ursprung im Erzgebirgsbecken westlich von Zwickau, tritt im Altenburger Land in die Leipziger Tieflandsbucht ein und mündet im Stadtgebiet Leipzig in die Weiße Elster. Der Fluss zählt zu den am stärksten genutzten und veränderten Fließgewässern in Mitteleuropa, wozu seit dem 19. Jahrhundert insbesondere die Textilindustrie am Oberlauf (Werdau, Crimmitschau) sowie die Braunkohlenindustrie im Südraum Leipzig beitrugen.

Während oberhalb von Regis-Breitingen der ursprüngliche Gewässercharakter mit Flussauen, Mäandern, Kulissenwäldern und begleitenden Mühlgräben zumeist noch erkennbar ist, wurde der unterhalb liegende Abschnitt spätestens seit den 1950er Jahren durch bergbaubedingte Verlegungen, Profilierungen und Sohlenabdichtungen komplett verändert. Lediglich in den Bereichen Rötha-Böhlen und im Südlichen Leipziger Auenwald blieben vergleichsweise ursprüngliche Laufabschnitte erhalten.

Im Juni 2013 war der Oberlauf der Pleiße vom bislang höchsten Hochwasserereignis betroffen, während sich am Unterlauf das Talsperrensystem Untere Pleiße bewährte und größere Schäden abwendete. Das Dargebot wird seit 1962 durch eine Wasserüberleitung von der Mulde (Pumpwerk Sermuth) zum Speicher Witznitz zur Brauchwasserversorgung gestützt.