LMBV informierte in Borna und Regis-Breitingen über geplante Maßnahmen an Adria

Als Projektträger für die Sanierung des Speicherbeckens Borna (Adria) standen LMBV-Planer am 24. Februar 2020 zunächst in Regis-Breitingen und am 27. Februar 2020 in Borna interessierten Anwohnern zu den geplanten Sanierungsmaßnahmen an der Adria Rede und Antwort. Zusammen mit Mitarbeitern der beteiligten Arbeitsgemeinschaft CDM Smith und BIUG wurde aufgezeigt, welche einzelnen Sanierungsschritte nötig sind und welche Sanierungstechnologien genutzt werden, um das gesperrte Speicherbecken wieder für die Öffentlichkeit nutzbar zu machen und gleichzeitig die Hochwasserschutzfunktion zu erhalten. Rund 70 Interessierte nutzten in der Sporthalle von Regis-Breitingen die Möglichkeit, sich die geplanten Baumaßnahmen erläutern zu lassen. Das Bornaer Stadtgespräch fand im Bürgerhaus Goldener Stern statt. Dort nutzten über 40 Personen die Gelegenheit, sich über den aktuellen Planungsstand zu in-formieren. In den anschließenden Diskussionen gab es zahlreiche Fragen und Hinweise.
 
Historie des Speicherbeckens
Das Speicherbecken Borna befindet sich in einem bergbaulich geprägten und nach heutigem Stand der Technik nicht ausreichend gesicherten Gebiet. Eine geotechnische Sanierung der Kippenböden ist notwendig. Bis zum Abschluss der Sanierung besteht in einzelnen Bereichen die Gefahr von Grundbrüchen und Setzungsfließen. Daher wurde rund um das Speicherbecken ein geotechnischer Sperr- und Gefahrenbereich ausgewiesen. Hinweisschilder kennzeichnen die gefährdeten Gebiete beziehungsweise jene Areale, die nicht betreten werden dürfen.
 
Geplante Sanierungsmaßnahmen
Zur Beseitigung der Verflüssigungsgefahr ist eine Stabilisierung der Kippenböden mittels Verdichtung notwendig. Zum Einsatz kommen am Speicherbecken Borna die Stopfende Rütteldruckverdichtung (SRDV) sowie die Schonende Sprengverdichtung (SSPV).
Im Bereich der Innenkippe und der Ostböschung des Speichers werden die gewählten Sanierungstechnologien im Rahmen von Probefeldern zunächst getestet. Währenddessen kann es in den Böschungsbereichen zu unbeabsichtigten Verflüssigungen und Setzungsfließen kommen. Infolgedessen können Massen in das Speicherbecken fließen und auf der Wasserfläche Schwallwellen entstehen lassen. Diese gefährden Personen und Gegenstände, die sich auf der Wasserfläche sowie im Uferbereich befinden.
Um diese Gefährdung auszuschließen, erfolgt mit Beginn der Sanierungstätigkeit im Jahr 2020 die Einrichtung erweiterter Sperrbereiche für die Probefelder. Für diese gilt ein absolutes Betretungs- und Befahrungsverbot. Das Baden und Angeln sowie das Befahren der Wasserfläche ist seit Januar 2020 untersagt. Die beiden von der Kreisstraße 7932 nach Norden führenden Zufahrten (Dammfahrweg/Betonplattenweg) zählen in diesem Zeitraum zum Baubereich und können nicht genutzt werden.
 
Voraussichtlicher Sanierungszeitraum
- 2020 – 2022: Betrieb Probefelder, temporäre Erweiterung des Sperrbereiches
- 2022 – 2023: Auswertung der Ergebnisse, Planung Ausschreibung, Sanierungsleistung des Sperrbereiches
- 2023 – 2029: Hauptsanierung, Erweiterung des Sperrbereiches auf gesamten Speicher Borna
- Voraussichtlich ab 2029 erfolgt die Aufhebung der Sperrbereiche.
 
Sperrbereichserweiterung
Mit der Allgemeinverfügung über Maßnahmen zur Gefahrenabwehr am Speicher Borna des Sächsischen Oberbergamtes vom 11. Mai 2010 erfolgte – aufgrund der vor Ort festgestellten Gefahrenlage – die Ausweisung eines Gesamtgefahrenbereiches um den Speicher Borna mit einer vollständigen Sperrung von Teilbereichen.
Die LMBV wurde durch das Sächsische Oberbergamt mit der Polizeivereinbarung vom
28. März 2018 aufgefordert, als Projektträger Gefahrenabwehrmaßnahmen durchzuführen. Auf Grundlage der daraufhin durchgeführten Untersuchungen und Planungen erfolgte eine Neubewertung der Gefahrenlage, die zur Ausweisung eines erweiterten Sperrbereiches ab dem 1. Januar 2020 führte.
Durch die im IV. Quartal 2020 beginnenden Baumaßnahmen und die dabei eingetragenen Initiale wird die Gefährdungslage noch einmal verschärft werden, weshalb ab dem
1. August 2020 eine zusätzliche Erweiterung der Sperrbereichsgrenzen durch das Sächsische Oberbergamt erfolgt. Ziel der Sanierungsmaßnahmen am Speicher Borna ist die gefahrlose Nutzung der Flächen und damit die Aufhebung des Sperrbereiches. Die Maßnahme wird, unterteilt in verschiedene Bauphasen, voraussichtlich bis 2029 andauern. Dabei kommen in den jeweiligen Teilbereichen entsprechend angepasste Sanierungstechnologien zum Einsatz.
 
 
Ansprechpartner:
Pressesprecher der LMBV:
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Tel.: +49 3573 84 4302

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Bild oben: Speicherbecken Borna (LMBV/Radke 2019)
 
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