Eisvogel-Monitoring: Sieben erfolgreiche Bruten am Floßgraben

Das Dezernat Umwelt, Klima, Ordnung und Sport der Stadt Leipzig informiert:

Der Brutbestand der Eisvögel (Alcedo atthis) am Floßgraben war mit sieben erfolgreichen Bruten erstmals seit dem Jahr 2017 wieder sehr hoch. Dies geht aus dem Eisvogel-Monitoring 2020 hervor.

Auch im Jahr 2020 war anhand engmaschiger Kontrollen der Brutstatus, das Brutverhalten und der Bruterfolg der Eisvögel am Floßgraben untersucht und ausgewertet worden. „Die positiven Ergebnisse des Monitorings zeigen, dass die zeitliche Regulierung des Bootsverkehrs auf dem Floßgraben weiterhin sinnvoll und richtig ist“, sagt Leipzigs Umweltbürgermeister Heiko Rosenthal. „Störungsfreie Ruhezeiten für den Eisvogel gewährleisten die Nutzung des sensiblen Gewässers durch Wassersportler.“

Das Tief der Jahre 2018 und 2019 ist überwunden. Von Anfang März bis Mitte September 2020 fanden im Rahmen des Monitorings insgesamt 48 Begehungen am Floßgraben statt, zudem Ende Mai zwei Ganztagesbeobachtungen. Insgesamt konnten im Jahr 2020 vier Brutreviere des Eisvogels am Floßgraben festgestellt werden, aus denen sieben Bruten erfolgreich ausflogen. Eines der Brutpaare brütete gleich dreimal hintereinander. Die Anzahl der Jungvögel pro Brut lag immer zwischen sechs und sieben Jungvögeln, was im normalen Schwankungsbereich des Eisvogels liegt.

Das jährliche Monitoring am Floßgraben gibt es seit 2013. Neben den Brutaktivitäten wird dokumentiert, ob und inwieweit der Eisvogel durch Boote und andere landseitige Störungen durch Spaziergänger, Radfahrer, Hunde in Ufernähe gestört wurde und wie sich dies auf sein Verhalten auswirkt. Das Monitoring bestätigte, dass die Eisvögel grundsätzlich empfindlich reagieren, sich jedoch mit fortschreitender Brutsaison und insbesondere aufgrund der Regelungen aus der Allgemeinverfügung für den Floßgraben mit dem Bootsverkehr arrangieren. Signifikante Beeinträchtigungen des Jagd- und Fütterungsverhaltens der Eisvögel oder Brutaufgaben durch Störungen wurden nicht festgestellt.

Jens Kipping vom Büro BioCart hat das ökologische Gutachten erstellt: „Der Brutbestand des Eisvogels am Floßgraben im Jahr 2020 korreliert mit dem hervorragenden Brutbestand im Leipziger Auwald und im Stadtgebiet. Hier haben ehrenamtliche Helfer im vergangenen Jahr viele nistende Eisvogelpaare an Gewässern erfasst.“

Die Einhaltung der Beschränkungen der Allgemeinverfügung wurden in der vergangenen Saison bei insgesamt 16 Kontrollen überprüft. Sechs davon fanden mit Unterstützung der Wasserschutzpolizei bzw. der Branddirektion statt, die übrigen wurden von Naturschutzbehörden und Ordnungsamt durchgeführt. Auch an Wochenenden und Feiertagen mit gewöhnlich mehr Bootsverkehr wurde kontrolliert. Die festgestellte Anzahl der Verstöße lag mit 36 unter dem Niveau des Jahres 2019. In 31 Fällen konnten durch Warnung und Aufklärung Verstöße verhindert werden.

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Bild oben: Eisvogel im Leipziger Auwald © Erik Eckstein

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