Fortschreibung des Wassertouristischen Nutzungskonzeptes WTNK

Am Abend des 22. Mai 2019 kamen die Mitglieder des Runden Tisches zur Fortschreibung des Wassertouristischen Nutzungskonzeptes (WTNK) zum vierten Mal zusammen und informierten sich im Technischen Rathaus über den aktuellen Arbeitsstand des Projektes. Dabei ging es in der Sitzung weniger darum, die Vorgaben für die Fortschreibung zu diskutieren, sondern darum, sich die Arbeitsergebnisse vom beauftragten Büro vorstellen zu lassen. Die Runde aus Vertretern von Naturschutzverbänden, Wassersport, Bürgerinitiativen, Bürgerschaft, Angelsport, Bootsverleihern, Fahrgastschifffahrt, Wirtschaft und Tourismus begleitet seit einem Jahr kontinuierlich die Aktualisierung des Konzeptes für die wassertouristische Nutzung der Fließgewässer im Leipziger Neuseenland.

In den ersten Sitzungen des Runden Tisches wurden über 100 Projektideen betrachtet und beraten, welche Vorhaben bei der Fortschreibung des WTNK untersucht werden sollen. Auf Grundlage dieser Vorgespräche wurde Ende November 2018 die abschließende Auswahl der in die Betrachtung einzubeziehenden Projekte getroffen. Dazu zählen unter anderem Rastplätze, Steganlagen, einfache Umtrageeinrichtungen und Einstiegsstellen für Kanuten. Weiterhin wurde in mehreren Expertentreffen eine Prognose zur zukünftigen Intensität der Bootsnutzung auf den Kursen 1 bis 7 aufgestellt. In fachlich inhaltlichen Diskussionen schätzten Fahrgastschiffbetreiber, Bootsverleiher und Wassersportvereine aus dem Leipziger Neuseenland die zu erwartende Nutzung der Gewässer bis zum Jahr 2030 ein. Sie prognostizierten die Gesamtzahl der Bootsbewegungen an einem arbeitsfreien Sommertag, bei schönstem Wetter und unter besten Bedingungen. Daraus ergab sich die bis zum Jahr 2030 maximal zu erwartende Menge an Bootsbewegungen auf den jeweiligen Kursabschnitten der Fließgewässer des Leipziger Neuseenlandes – zusätzlich aufgeschlüsselt nach Verleih, Gemeingebrauch und Motorbootnutzung. Die intensivste Nutzung wird – wie schon in den vergangenen Jahren – für den Kurs 1 entlang der Stadtelster und den Kurs 7 entlang des Karl-Heine-Kanals prognostiziert.

Die Aufgabe in den nächsten Monaten wird nun sein, eine Wirkungsprognose zu erstellen, um die möglichen Auswirkungen der Bootsnutzung und Entwicklung an den Gewässern auch im Hinblick auf die besonderen Anforderungen des Natur- und Umweltschutzes gemäß Natura2000, Artenschutz und EU-Wasserrahmenrichtlinie einzuschätzen. Die Stadt Leipzig hat dafür die von den Naturschutzbehörden geforderten Datenerhebungen zur Erfassung ausgewählter Lebensraumtypen und Arten sowie den Fachbeitrag zur Wasserrahmenrichtlinie ausgeschrieben. Die Ergebnisse aus der Nutzungs- und Wirkungsprognose fließen schließlich in die Fortschreibung des WTNK ein. Mit dem Abschluss wird nicht vor Ende 2019 gerechnet. Die Stadt Leipzig prüft außerdem die Möglichkeit zur Durchführung einer Strategischen Umweltprüfung. Diese ist rechtlich für die Fortschreibung des Konzeptes zwar nicht erforderlich, soll aber erfolgen, um eine verbindliche Akzeptanz für die Projekte des WTNK zu erhalten.

Durch die Fortschreibung des WTNK und der damit verbunden Umsetzung der Projektideen sollen zukünftig die Attraktivität der Fließgewässer des Leipziger Neuseenlandes gesteigert und eine Verbesserung des Nutzungskomforts erzielt werden. „Die Leipziger Fließgewässer sind für die Besucher und Nutzer aber nur dann attraktiv, wenn sie auch ökologisch intakt sind. Daher wird bei der Fortschreibung des WTNK vor allem Wert darauf gelegt, dass die zukünftige Nutzung mit dem Ökosystem in Einklang gebracht werden kann“, betont Angela Zábojník, die Leiterin der Arbeitsgruppe Gewässerverbund.

Der Untersuchungsraum umfasst die wassertouristischen Kurse 1 bis 7 und reicht vom Witznitzer Seengebiet im Süden des Leipziger Neuseenlandes über die Stadt Leipzig bis zur Unteren Weißen Elster und zum Saale-Elster-Kanal nach Sachsen-Anhalt.

Runder Tisch

Am 17. Mai 2018 konstituierte sich in den Räumen des Akademischen Rudervereins zu Leipzig der „Runde Tisch im Rahmen der Fortschreibung des WTNK“, der bis zum Ende der Projektlaufzeit Ende 2019 kontinuierlich tagt. Die Runde vereint Vertreter von Naturschutzverbänden, Wassersport,  Bürgerinitiativen, Bürgerschaft, Angelsport, Bootsverleihern, Fahrgastschifffahrt, Wirtschaft und Tourismus. Die Mitglieder des Runden Tisches begleiten den transparenten Erarbeitungsprozess mit ihrem speziellen Fachwissen, aber auch mit ihren Anregungen und konstruktiven Hinweisen. Weiterhin am Tisch involviert sind Vertreter der Kommunen, beteiligter Naturschutzbehörden als Fachberater, die projektbegleitende AG Gewässerverbund Leipziger Neuseenland sowie Vertreter von Auftraggebern und Auftragnehmern.

Wassertouristisches Nutzungskonzept Leipziger Neuseenland (WTNK)

In den Jahren 2005 bis 2007 entstand das "Wassertouristische Nutzungskonzept Leipziger Neuseenland" und aus ihm die Grundlage für die Gestaltung der wassertouristischen Kurse im Einklang mit den naturräumlichen Randbedingungen. Dieses Konzept wird bis Ende 2019 unter breiter Beteiligung von Fachbehörden und der Öffentlichkeit fortgeschrieben. Federführend dabei ist der Grüne Ring Leipzig (GRL) als regionale Kooperation der 15 beteiligten Städte, Kommunen und Kreise.

 

Ansprechpartnerin:
Heike König
Leiterin Geschäftsstelle Grüner Ring Leipzig

Grüner Ring Leipzig
Geschäftsstelle
Leipziger Straße 6 | 04451 Borsdorf
+49 34291 20412
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https://gruenerring-leipzig.de

 

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