Seit März 2020 laufen im Auftrag der LMBV entlang der Neuen Gösel zwischen Oelzschau und der Mündung in die Pleiße Kartierungsarbeiten. In einem Korridor von etwa 25 Metern beidseits des Gewässers werden unter anderem Brutvögel, Zug- und Rastvögel, Amphibien, Reptilien, Libellen, Käfer sowie Fledermäuse erfasst. Die methodische Dokumentation der auf dem Land als auch in Gewässern lebenden Arten findet auf einer Gesamtfläche von mehr als 600 Hektar statt. Die Begehungen sind auf öffentlich zugänglichem Gelände je nach Methodik und Zielstellung tagsüber und nachts über einen Zeitraum von mindestens einem Jahr vorgesehen.
Die Arbeiten stehen im Zusammenhang mit dem Bauprojekt „Naturnahe Umgestaltung der Neuen Gösel“. Die LMBV ist das bergrechtlich verantwortliche Unternehmen für den ehemaligen Braunkohletagebau Espenhain und als Vorhabensträgerin entsprechend dem Abschlussbetriebsplan verpflichtet, die durch den Braunkohletagebau in Anspruch genommenen Flächen wieder nutzbar zu machen. Dazu gehört auch die Neue Gösel, die im Zuge der Erschließung des ehemaligen Braunkohletagebaus entstandenen ist. Eine auf Forderung der Landesdirektion Sachsen im Auftrag der LMBV erstellte Studie zum Umgang mit der Neuen Gösel kam zu dem Ergebnis, dass das Gewässer in seiner derzeitigen Trasse beibehalten und die bestehenden Defizite bezüglich des Fließverhaltens, des Gewässerumfelds, seiner Struktur und Beschaffenheit sowie der ökologischen Durchgängigkeit unter dem Grundsatz der Verhältnismäßigkeit durch gestalterische Maßnahmen beseitigt werden sollen.
Die beginnenden Kartierungsarbeiten sind notwendig, weil man mehr wissen will über die Lebensraumausstattung im Untersuchungsgebiet. So ist es möglich, die naturschutzfachlichen Belange frühzeitig in den Planungsprozess für das angestrebte wasserrechtliche Genehmigungsverfahren für das Vorhaben zu integrieren und entsprechend zu berücksichtigen. Mit den Kartierungsarbeiten werden keine Baumaßnahmen umgesetzt. Zudem wird eine Beeinträchtigung des Geländes ausgeschlossen.
Im Oktober 2020 beginnen dann im Auftrag der LMBV die Vermessungsarbeiten an der Neuen Gösel. Dabei wird das öffentlich zugängliche Gelände auf beiden Seiten der Neuen Gösel zwischen Oelzschau und der Pleiße sowie alle Bauwerke und Bäume in einem Korridor von etwa 50 Metern als Grundlage für die nachfolgende Objektplanung vermessungstechnisch aufgenommen werden. Die Vermessungsarbeiten enden voraussichtlich Anfang 2021.
Im Frühjahr 2021 sollen die Planungsleistungen zur naturnahen Umgestaltung der Neuen Gösel entsprechend der mit den Behörden abgestimmten Vorzugslösung der Studie starten. Die vorgesehenen Maßnahmen werden sich nach derzeitigem Kenntnisstand im Wesentlichen auf das bestehende Gewässerbett beschränken. Ausgenommen davon sind die erforderlichen Hochwasserschutzmaßnahmen an der Neuen Gösel zum Schutz der Ortschaften in der Göselaue zwischen Oelzschau und dem Störmthaler See. Die Planungen dafür haben bereits im Rahmen eines gesonderten Bauprojektes begonnen.
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