LMBV lässt Ableiter zum Zwenkauer See am Restloch 13 errichten

Das Tagebau-Restloch 13 hat sich zu einer landschaftlichen Idylle gemausert. Der kleine See ruht zwischen Büschen und Bäumen. Derzeit lässt die Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV), die in der Vergangenheit große Herausforderungen beim Herstellen der Standsicherheit der Uferböschungen bewältigen musste, einen Ableiter zum Zwenkauer See errichten.

Stabiler Pegel ist das Ziel
Spaziergänger und Radfahrer können die Bauarbeiten der beauftragten Firma Bickhardt Bau seit geraumer Zeit beobachten. „Aus geotechnischen Gründen muss dauerhaft ein mittlerer Wasserstand von 120 Metern über dem Meeresspiegel eingehalten werden”, erklärt auf Anfrage Jenny Findeisen von der LMBV-Unternehmenskommunikation.
Das vorhandene Grundwasser und eine Flutung mit Wasser aus dem Zwenkauer See sorgen für den momentanen Pegel. Ist das Stauziel erst einmal erreicht, wird das dann anfallende Überschusswasser über eine Druckrohrleitung in den Zwenkauer See abgeleitet. Die befördert das Wasser bis zu einem Hochpunkt nördlich der B2-Brücke. Ab hier wird voraussichtlich noch bis Ende Mai eine Freigefälleleitung bis zum Auslaufpunkt in den Zwenkauer See errichtet. Die Rohrleitung hat eine Gesamtlänge von rund 500 Metern.
 
Bewegende Vorgeschichte
Die Vorgeschichte gestaltete sich bewegend. In den Fünfzigerjahren ist das Restloch als möglicher Zugang zum Reservefeld Pulgar, eines abgebaggerten Neukieritzscher Ortsteils, einfach offen gelassen worden. Später entledigte sich das Petrochemische Kombinat Böhlen hier seiner Teerablagerungen. Neben der Sicherung der Böschungen musste sich die LMBV später zum Schutz der Umwelt auch noch um die Altlasten kümmern.
Im Jahr 2008 setzte die LMBV Wasserkanonen mit hohem Druck ein, um die gefährdete und nicht mehr begehbare Ostböschung des Restlochs abzuflachen. Das versetzte damals die Naturschützer in Aufruhr, die um den Bestand der Zauneidechsen fürchteten. Ein gutes Jahr drauf kam es zu einem sogenannten Grundbruch – das vorzeitige Aus für den Spülbetrieb.
 
Stabilisierung 2013 beendet
Mit einer neuen Technologie wurde dann der Schlick mit einem Bindemittel verfestigt, sodass er entnommen und abgedeckt werden konnte, nach dem gleichen Prinzip ging man bei der Stabilisierung des Restlochs vor. Danach begann der Aufbau der oberen Schichten bis hin zu einer zwei Meter starken Decke aus Kippenmischboden. Seit das 2013 geschafft war, hat sich die Natur ihr Terrain zurückerobert.
 
Quelle: Leipziger Volkszeitung (LVZ) vom 28.04.2020 / Gislinde Redepenning
 
 
Bild: Restloch 13 und Zwenkauer See © LMBV, Peter Radke
Zurück