Charta Leipziger Neuseenland 2030

Die einzigartige Wasserlandschaft in und um Leipzig brauchte eine Zukunftsstrategie, um sich nachhaltig zu entwickeln. Mit der Charta Leipziger Neuseenland 2030 verständigten sich die Akteure auf ein Strategiepapier zum Umgang mit diesem besonderen Entwicklungsraum.

Nach einem langen und sehr intensiven Prozess der Erarbeitung und öffentlichen Diskussion wurde die Charta 2030 für das Leipziger Neuseenland am 26. Mai 2015 durch die Landräte der Landkreise Leipzig und Nordsachsen sowie den Oberbürgermeister der Stadt Leipzig unterzeichnet. Damit wird der Wille für die gemeinsame Umsetzung einer abgestimmten nachhaltigen Zukunftsstrategie bis 2030 im Leipziger Neuseenland verbindlich erklärt.

Den Auftakt zur Erarbeitung und Diskussion der unterschiedlichen Interessen und Visionen bildete das öffentliche Forum am 6. Februar 2014 in der Stadtbibliothek Leipzig. Hier wurden acht Thesen zur Zukunft des Leipziger Neuseenlandes öffentlich vorgestellt. Ziel war es nicht nur, die Bürgerinnen und Bürger der gesamten Region über die Zukunftsvision für das gesamte Leipziger Neuseenland zu informieren, sondern auch ihre Vorstellungen , Wünsche, Ideen, aber auch Bedenken zu erfassen und in die Entwicklung der zukünftigen Strategie einzubeziehen. Die Auftaktveranstaltung ermöglichte verschiedenen Interessensgruppen wie Bürgerinitiativen, Unternehmen, Verbänden, Vereinen und der interessierten Bürgerschaft eine aktive Beteiligung am Prozess der Entwicklung der Charta Leipziger Neuseenland 2030.

Nach dem Auftakt im Februar fanden im März und April 2014 Workshops in der Stadt Leipzig sowie im Landkreis Leipzig und Landkreis Nordsachsen statt, auf denen die acht Thesen zur Zukunft des Leipziger Neuseenlandes ebenso vorgestellt und diskutiert wurden. 

Die nächste Runde in der Diskussion zur Charta war im Oktober und November 2014 die Befragung von etwa 3000 Leipzigerinnen und Leipziger per Fragebogen. In den Landkreisen Leipzig und Nordsachsen wurden zeitgleich jeweils 500 Bürgerinnen und Bürger telefonisch zur Entwicklung der "Charta Leipziger Neuseenland 2030" befragt. Die Teilnahme an der Umfrage war freiwillig und wurde streng vertraulich nach den Bestimmungen des Sächsischen Datenschutzgesetzes und des Statistikgesetzes des Freistaates Sachsen behandelt. 

Mit der Erhebung sollten die wichtigsten Ergebnisse des öffentlichen Forums und der vorangegangenen Workshops mit der Bevölkerung rückgekoppelt werden. Die Schwerpunkte der Befragung wurden dabei durch die regionale Arbeitsgruppe „Charta Leipziger Neuseenland 2030“ und die Steuerungsgruppe Leipziger Neuseenland festgelegt. Ziel war es, ein „qualifiziertes Meinungsbild“ zur Entwicklung des Leipziger Neuseenlandes zu gewinnen, das zugleich eine eindeutige Bestätigung der Entwicklungen im Leipziger Neuseenland darstellte und Bedenken zu Nutzungsintensitäten und Naturschutzaspekten aufzeigte. 

Die Ergebnisse der Umfrage wurden am 13. April 2015 in der Aula der Volkshochschule Leipzig öffentlich präsentiert.

Die repräsentative Befragung war der letzte Beteiligungsschritt zur Entwicklung der „Charta Leipziger Neuseenland 2030“, die die nachhaltige Entwicklung der Leipziger Seen- und Gewässerlandschaft bis 2030 sicherstellen sollte. Die Ergebnisse der Umfrage flossen Anfang 2015 in die „Charta Leipziger Neuseenland 2030“ ein.

Erst auf Grundlage der Ergebnisse aus allen drei Bausteinen der Beteiligung – dem öffentlichen Forum (Februar 2014), den drei Workshops (März und April 2014) und der Befragung (Oktober und November 2014) – wurde die „Charta Leipziger Neuseenland 2030“ fertiggestellt.

Mit dieser umfassenden Beteiligung soll ein hohes Maß an Planungssicherheit für die mit der zukünftigen Entwicklung befassten Verwaltungen und Akteure erreicht werden. Den Abschluss des Prozesses bildete die Unterzeichnung der Charta an Bord der MS Markkleeberg am 26.05.2015.