Der aus dem 1955 aufgeschlossenen Tagebau Muldenstein hervorgegangene Muldestausee, der seit Anfang der 1970er Jahre aus dem benachbarten Abbaufeld der Goitzsche verlegten Mulde durchströmt wird, entstand nach dem Flutungsbeginn am 1. Mai 1975 innerhalb von nur neun Monaten. Als Stauanlage für Hochwasserschutz und Brauchwasserversorgung konzipiert, entwickelte sich das Standgewässer schon bald auch zum beliebten Naherholungsgebiet am Rande der Dübener Heide mit dem Heidecamp Schlaitz und einem Wassersportzentrum für Segler und Kanuten.
Mit dem „Haus am See“ verfügt der Muldestausee über ein gut ausgebautes Informationszentrum für Umwelt und Naturschutz, von dem zahlreiche Angebote zum Naturerleben zwischen Dauerausstellung, Lehrpfaden mit Wanderhütten und der seit April 2006 verfügbaren Live-Cam zur Beobachtung von Fischadlern ausgehen. An der Stauwurzel hat die Verlandung durch die Sedimenteinträge der Mulde mit Inselbildungen bereits sichtbare Fortschritte gemacht.
Voraussichtlich nach 600 Jahren wird das Seebecken mit dem größten Einzugsgebiet einer Stauanlage in Deutschland (ca. 7.000 km²) aufgefüllt sein. Schließlich bietet sich Mühlbeck-Friedersdorf als erstes „Buchdorf“ Deutschlands mit seinen Antiquariaten zum Stöbern und Schmökern nicht nur für Leseratten für einen Abstecher an.
Wissenswertes über den Muldestausee
Fläche: | 605 ha |
Volumen: | 110 Mio. m³ Gesamtvolumen / ca. 15 Mio. m³ Stauraum |
Maximale Tiefe: | 30 m |
Mittlere Tiefe: | 18 m |
Endwasserspiegelhöhe: | +79 m NHN (Normalstau) |