Die Weiße Elster entspringt im Elstergebirge in Tschechien, erreicht bereits nach 13 km Lauflänge Deutschland und wechselt zwischen Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen vier Mal über Landesgrenzen hinweg. Nach der Passage von Plauen, Greiz und Gera jeweils mit markanten Tallagen tritt die Weiße Elster nördlich von Zeitz in die Leipziger Tieflandsbucht ein, wo kilometerbreite Auenlandschaften das Bild prägen.
Insbesondere im Bereich des „Leipziger Wasserknotens“ mit der Einmündung von Pleiße und Parthe sowie zusammen mit Luppe und Nahle flussabwärts bis zur Mündung bei Halle sind noch größere zusammenhängende Auenwaldgebiete erhalten geblieben. Andererseits unterlag die Weiße Elster seit Jahrhunderten wasserbaulichen Veränderungen zunächst durch die Anlage von Wehren und Mühlgräben, ab dem 16. Jahrhundert durch Floßgräben, seit etwa 100 Jahren durch den Hochwasserschutz (Elsterflutbett, Elsterbecken, Neue Luppe) und seit den 1970er Jahren durch den Braunkohlenbergbau mit Schwerpunkten in den Tagebaubereichen Zwenkau und Merseburg-Ost.
Das gut ausgebaute Stauanlagensystem an Weißer Elster und Nebenflüssen, das in Normalzeiten der Trink- und Brauchwasserversorgung dient, bewährte sich bei der Flut vom Juni 2013, bei der ohne die entsprechenden Rückhaltekapazitäten bis zu 1.000 m³ Wasser pro Sekunde im Stadtgebiet von Leipzig abgeflossen wären.