Werbeliner See

Die Umgebung des Werbeliner Sees bietet einen idealen Erholungsraum für Spaziergänge oder Radtouren im Naturschutzgebiet Werbeliner See. Hier kann man entspannen, die Seele baumeln lassen und tolle Naturbeobachtungen machen.

ABER ACHTUNG - DER SEE IST KEIN BADESEE! Zum Schutz der hier entstandenen Artenvielfalt ist in dem 1500 Hektar großen Schutzgebiet das Verlassen der Wege und folglich auch das Baden nicht erlaubt. Doch der Schladitzer See ist nur einen Katzensprung entfernt und bietet vielfältige Möglichkeiten, um das kühle Nass zu genießen.

Der Werbeliner See ist mit einer Fläche von 450 Hektar und bis 38 Meter Tiefe das größte Standgewässer zwischen Leipzig und Delitzsch.

Zusammen mit dem Grabschützer und Zwochauer See ging er durch die Sanierung des in 1993 stillgelegten Kohleabbaugebietes Delitzsch-Südwest hervor. Dank der einzigartigen Vorgehensweise bei der Bergbau-Renaturierung entstanden zahlreiche Kleinstlebensräume mit einer bundesweit bedeutsamen Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten. Vor allem die größtenteils belassenen Abraumschüttrippen prägen dieses junge Seengebiet. Im Süden ragen sie als bewachsene Rücken aus der Landschaft und sind an mehreren Stellen von kleinen Tümpeln getrennt. Der Grabschützer See ist fast vollständig von Abraumschüttrippen zergliedert und im Werbeliner See bilden sie markante Inseln. In diesen Überresten des Kohlebergbaus pulsiert heute das Leben.

Auf den Inseln im Werbeliner See kann zum Beispiel regelmäßig Familie Seeadler beobachtet werden. Weitere bekannte Tierarten wie Wolf, Fischotter oder Biber haben im ehemaligen Tagebau ein Zuhause gefunden. Die vielfältige Seenlandschaft, durchzogen von Tümpeln, Kiesbänken, Röhrichten, Wiesen, savannenartigem Halboffenland und Wald bildet ein wahres Naturparadies. Doch vor allem ist das Gebiet ganzjährig ein Eldorado für über 180 Vogelarten und deshalb Teil des europäischen Vogelschutzgebietes „Agrarraum und Bergbaufolgelandschaft bei Delitzsch“. Spektakulär sind die Ansammlungen von tausenden Wintergästen, darunter verschiedene und teils sehr seltene Arten von Gänsen, Entenvögeln und Singvögeln.

Aufgrund der herausragenden Artenvielfalt wurde 2019 ein Großteil der ehemaligen Tagebaulandschaft außerdem als Naturschutzgebiet Werbeliner See ausgewiesen. Mit einer Fläche von 1500 Hektar gehört es zu den 7 größten Naturschutzgebieten in Sachsen. Im sonst dicht besiedelten Raum ist hier ein Refugium für die Natur entstanden, die sich auf großer zusammenhängender Fläche frei entwickeln kann. Damit erfüllt das Gebiet einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Biologischen Vielfalt in Deutschland. Ganzjährig lädt das Naturschutzgebiet zu faszinierenden Naturbeobachtungen oder einfach zum Entspannen ein.

Über ein gut ausgebautes Netz an Rad- und Wanderwegen kann die neue Seenlandschaft auch selbstständig auf Rundwegen erkundet werden. Am Grabschützer See taucht man auf einem 7km langen interaktiven Naturlehrpfad (Sächsischen Landesstiftung Natur und Umwelt)in die wechselvolle Historie und Naturbesonderheiten des Gebietes ein. Der Lehrpfad wird durch weitere Informationsschilder entlang der Seen ergänzt.

Südlich des Werbeliner Sees führt der Weg zu einem beeindruckenden Bergbaudenkmal - das Schaufelrad in Gerbisdorf, einst Teil des Schaufelradbaggers SR 6300, der zu den größten Schaufelradbaggern der Welt zählte, im Tagebau Breitenfeld eingesetzt und 1996 gesprengt wurde. Außerdem ist das Naturschutzgebiet Werbeliner See über die KOHLE | DAMPF | LICHT an das überregionale Radwegenetz angeschlossen. Von hier aus gelangt man über den Schladitzer See nach Leipzig und weiter in das südliche Neuseenland. Nach Norden führt die Route über die Goitzsche nach Bitterfeld, über Ferropolis und bis nach Lutherstadt Wittenberg.

 

Weitere Informationen zum Naturschutzgebiet Werbeliner See: https://nsgwerbelinersee.de/

Wissenswertes über den Werbeliner See

Fläche: 450 ha
Volumen: 46 Mio. m³
Maximale Tiefe: 38 m
Mittlere Tiefe: 10 m
Endwasserspiegelhöhe: +98 m NHN

Aktivitäten